“Les Noces” ist eine Tanzkantate oder ein Ballett mit Gesang von Igor Strawinsky, das er zwischen 1914 und 1917 komponiert hat. Die Instrumentierung des Werkes wurde erst im Jahr 1923 abgeschlossen. Das Libretto schrieb Strawinsky selbst. Er verwendete dazu russische Hochzeits-Gedichte, die er vor allem aus einer Sammlung von Iwan Wassiljewitsch Kirejewski (1806–1856) wählte. Das Ballett wurde am 13. Juni 1923 im Théâtre de la Gaîté-Lyrique in Paris von den Ballets Russes in der Choreografie von Bronislawa Nijinska uraufgeführt. Gaetano Posterino choreografierte seine Kammerballettversion mit dem Staatsballett Augsburg, welche als “Strawinsky-Trilogie” gemeinsam mit “Pulcinella” und “Les Noces” präsentiert wurde.
Ballett Staatstheater Augsburg
Premiere: Staatstheater Augsburg 2010
Choreografie: Gaetano Posterino
Tänzer: Augsburg Ballet
Live Musiker: Agnes Alich (Violine), Adi Bar (Piano)
Bühnendesign: Marcel Keller
Lichtdesign: Gaetano Posterino
Kostümdesign: Angelo Alberto
Musik: Igor Strawinsky
On stage: 16 Tänzer / 32 min.
Rezensionen / Vorberichte / Ankündigungen:
Dance for you Magazine über „Strawinsky Trilogie“, März / April 2010: „Die Ausarbeitung des gesamten Abends hatte Ballettchef Robert Conn in die Hände des Italieners Gaetano Posterino gelegt – bekannt aus seiner Wiesbadener Zeit, wo er 2005/2006 eine Reihe “Zeitgenössischer Tanz” ins Leben rief. […] An Strawinsky muss Posterino das rhythmische Feuerwerk gepackt haben, das seiner Musik inne wohnt […] sowohl stilistisch auch als von der inhaltlichen Auslegung her überzeugte Gaetano Posterino zu guter Letzt ausgerechnet mit dem heikelsten Werk: Les Noces .“
LangeKunstNacht über „Pulcinella“, 19.06.2010: „In ‚Pulcinella‘ geht es um Liebe, Tändelei und Eifersucht. Igor Strawinsky bearbeitete hierfür Musik von Giovanni Pergolesi. In einer Choreografie von Gaetano Posterino wird von der Rivalität Pulcinellas mit seinem Freund Fugo erzählt. Beide umwerben Pimpinella – der eine charmant verführerisch, der andere fordernd und machohaft. Die typische Überzeichnung der Commedia dell’arte nimmt Gaetano Posterino pantomimisch mit viel gestischem Herzpochen und Muskelspiel auf. Dem harmonischen Ende bei Strawinsky setzt der Italiener noch eines drauf: In einer kalabrischen Tarantella lässt er die Geschichte ausgelassen-südländisch ausklingen.“
Augsburger Allgemeine über „Strawinsky Trilogie“, 07.02.2010: „Ein beeindruckend vielseitiger, ungewöhnlicher, aber kein einfacher Ballettabend, den das Publikum gleichwohl begeistert aufnahm.“
Augsburger Allgemeine über „Strawinsky Trilogie“, 05.02.2010: „Posterinos Reise wird in alle Richtungen gehen, denn die 360 Grad, die sein Kompass zur Verfügung stellt, will er an diesem Abend ausnutzen. Er spannt einen Bogen vom neoklassischen Spitzentanz bis hin zu sehr moderner Figurensprache mit Elementen des Jazz und Hip-Hop.“
KULTURpur über „Strawinsky Trilogie“, 05.02.2010: „Geprägt von dem faszinierenden Facettenreichtum eines einzigen Komponisten, Igor Strawinsky (1882-1971), zeigt dieser Kammerballettabend Pulcinella, Geschichte vom Soldaten und Les Noces. Für Gaetano Posterino liegt der besondere Reiz und die Herausforderung nicht allein darin, jedes dieser spannenden Werke mit einem schlüssigen choreografischen Konzept zu illustrieren. Indem er bewusst die ganze ihm zur Verfügung stehende Bandbreite des heutigen Bühnentanzes nutzt und so drei sehr verschieden wirkende choreografische Handschriften einsetzt, wirkt die Tanz-Trilogie fast wie von drei Choreografen geschaffen. Eine besondere Note verleiht die Begleitung zweier Stücke durch Musiker des Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Adi Bar.“