“Operalectric” ist ein szenisches, Musik-, Text- und Tanzwerk nach dem Motto “Klassik meets Groove”. Es vermischen sich die einerseits exak getimten und andererseits improvisierten Musikeinlagen der drei Blechbläser mit Text, Tanz und Licht zu einer spannungsvollen Collage der Sinne. Wenn Musik die Seele berührt, bleibt der Körper nicht außen vor. Flamingos, Fußbälle und wirbelnde Tubisten des Hessischen Staatsorchsters erwarten zudem das Publikum. Eine Stunde, in der die drei Sparten Musik, Tanz und Schauspiel sich zu einem Abend zeitgenössischen Theaters zusammenfinden: poetisch und hingebungsvoll zugleich.
“Operaelectric” entstand aus dem Auftrag des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden an Mitglieder des Ensembles, ein eigenes Projekt zu entwickeln. Der Idee des Komponisten und Posaunisten Tim Raschke folgend, ging es darum, Elemente der klassischen Oper, der Sparte Tanz und Schauspiel in einer Weise auf die Bühne zu bringen, die andere Sicht- und Erlebniswelten entstehen lässt, als sie im klassischen Betrieb verbreitet sind. Dazu galt als Thema der Produktion: Das Theater braucht das Publikum – das Publikum das Theater. Die Grundlage war eine rockige Version von Opernfragmenten (u.a.: Figaros Hochzeit, La Traviata, Wozzek, La Bohéme – Komposition für Operaelectric: Tim Raschke), die als Leitfaden und Programm vom Band lief. Dazu spielten klassische Musiker live Jazz. Der Tänzer und Choreograf Gaetano Posterino gab dem Stück die theatralischen Bilder und eine choreografische Regie. Der Text von Bernard-Marie Koltès „In der Einsamkeit der Baumwollfelder”, der um gegenseitige Abhängigkeiten von Käufer und Kunde kreist, passte in die Thematik der Inszenierung, war also zu übertragen auf produzierende Künstler und ihr Publikum. Kristina van Eyck tanzte mit Gaetano Posterino ein Duett zum gleichnamigen Satz aus der Oper Lacmé von Camille Saint-Saëns, und konnte mit dem kompromisslosen Text – losgelöst von vom theatralischen Geschehen als Monolog gesprochen – Inhalte vermitteln.
Posterino Dance Company & Friends
Uraufführung: Hessisches Staatstheater Wiesbaden 2003
Konzept: Roland Vanecek
Choreografie: Gaetano Posterino
Tänzer: Kristina van Eyck, Gaetano Posterino
Musiker: Tim Raschke, Roman Rindberger, Roland Vanecek (Hessisches Staatsorchester)
Bühnen-, Kostüm- und Lichtdesign: Gaetano Posterino
Musik: Tim Raschke auf Basis von bekannten Opernmelodien (z.B. La Bohème, La Traviata, Lakmé, Wozzek, Carmen, Madame Butterfly)
On stage: 2 Tänzer, 3 Musiker / 60 min.
Rezensionen / Vorberichte / Ankündigungen:
Wiesbadener Kurier über “Operalectric”, 13.01.2004: “Eher dürfte es darum gehen, sich einmal jenseits eingefahrerer Wege zu bewegen, vielleicht auch ein anderes Publikum anzusprechen. Das ist, wie die Resonanz in der Wartburg zeigte, rundum gelungen. Der Raum ist voll, die Stimmung blendend. Die Opern-Fetzen mischen sich mit den Soli der Musiker, deren Wege der Tänzer Gaetano Posterino kreuzt: Seine expressiven Figuren lassen sich phasenweise als ironische Kommentare zum Pathos der Gattung lesen – als wolle der Tanz, etwa im Fall der “Traviata”, Fragmente aufsammeln und daraus verlorene Gefühle sammeln.”
Wiesbadener Tagblatt zu “Operalectric”, 15.12.2003: “… Kristina van Eyck spricht in herablassend-kühler Manier mit dämonischer Attitude von Grenzen, Demut und Wünschen (Text: Bernard-Marie Koltés), verschlingt sich endlich mit Gaetano Posterino in eindrucksvollen Figuren. […] Diese Inszenierung hat Stil, Tempo und Witz. Das ausverkaufte Haus hat getobt.”
Flyer zu “Operalectric” am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, Mai / Juni 2004
“Operalectric” im Programmheft der Internationalen Maifestspiele Wiesbaden, Mai 2004















